Vom 15. bis 18. Oktober 2025 erhielten die Mitglieder der diesjährigen E-Government-Vertiefung die Gelegenheit, an der Ludovika University of Public Service (LUPS) in Budapest zu Gast zu sein. Ziel der Exkursion war es, einen fundierten Einblick in die Praktiken der ungarischen Verwaltung sowie aktuelle Entwicklungen und Umsetzungsstrategien im Bereich E-Government zu gewinnen und diese mit europäischen und deutschen Ansätzen zu vergleichen.
Die Teilnehmenden reisten am 15. Oktober an und bezogen das Studentenwohnheim der Universität, wodurch sie von kurzen Wegen zu den Kursräumen profitierten. Bereits am nächsten Tag begann das fachliche Programm mit Unterricht zum Thema Cybersecurity durch Professor Tamás Szádeczky und sein Institutsteam. Hierbei wurden sowohl rechtliche als auch technische Aspekte beleuchtet. Besonders spannend war der Vergleich der rechtlichen Rahmenbedingungen zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten, der verdeutlichte, wie unterschiedlich die jeweiligen Schwerpunkte gesetzt werden. Die Teilnehmenden erhielten zudem einen Überblick darüber, was Cybersecurity umfasst, wie sie praktisch umgesetzt wird und mit welchen Herausforderungen sie verbunden sein kann.
Am folgenden Tag besuchte die Gruppe die ungarische Datenschutzbehörde Nemzeti Adatvédelmi és Információszabadság Hatóság (NAIH). Nach einer Begrüßung durch den Präsidenten der Behörde, Dr. Attila Péterfalvi, folgten weitere Fachvorträge zu aktuellen Themen rund um E-Government. Die Referierenden beleuchteten unter anderem die European Health Data Space Regulation, AI-gestützte Verwaltungsprozesse, den Umgang mit und die Analyse von Datenlecks, die Umsetzung von EU-Regulierungen in Ungarn, das Recht auf Auskunft sowie das innovative Projekt ePayroll. Im Anschluss bot eine Frage- und Diskussionsrunde Raum für weiterführende Gespräche und einen intensiven Austausch.
Der letzte Tag der Exkursion führte die Teilnehmenden zurück an die Universität. Im abschließenden Vortrag stand das Thema E-Government in Ungarn im Mittelpunkt. Besonders hervorzuheben war der kontinuierliche Vergleich zwischen Ungarn, dem EU-Durchschnitt und Deutschland, der wertvolle Impulse für die Diskussion lieferte.
Die Exkursion ermöglichte einen umfassenden und praxisnahen Einblick in die digitale Verwaltungslandschaft Ungarns. Die Erfahrungen vor Ort verdeutlichten, dass erfolgreiche E-Government-Strategien von einer engen Verzahnung rechtlicher Rahmenbedingungen, technologischer Innovation und gesellschaftlicher Akzeptanz abhängen.
Für die Teilnehmenden stellte die Reise nicht nur eine fachliche Bereicherung dar, sondern bot zugleich eine wertvolle Gelegenheit zum internationalen Austausch und zur direkten Gegenüberstellung europäischer Ansätze im Bereich der digitalen Verwaltung und des Datenschutzes. Die Exkursion förderte das Verständnis für die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung und stärkte die internationale Zusammenarbeit. Gefördert wurde die Studienreise durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) im Rahmen des Förderprogramms „Ostpartnerschaften“.

