Mit großen Schritten Richtung Geschlechtergerechtigkeit: HVF liegt bei Frauen in Führung deutlich vor Bund und Land
Der neue CEWS Datenreport zu Geschlechterverhältnissen in Entscheidungsgremien an Hochschulen ist erschienen und zeichnet kein allzu erfreuliches Bild zur Repräsentation von Frauen. Während sich das Missverhältnis der Geschlechter bundesweit zunehmend ausgleicht, fristet Baden-Württemberg (den Frauenanteil in Hochschulräten ausgenommen) ein Dasein auf den untersten Rängen des Rankings. Umso erfreulicher ist es, dass die HVF sich dank ihres stetigen Engagements für die Gleichstellung diesem Trend entgegensetzt.
Auch die Forschung & Lehre griff die Daten auf: nur 31% der deutschen Hochschulen hatten 2024 eine Rektorin oder Präsidentin. In Senaten und Hochschulräten machten Frauen zumindest 40% der Mitglieder aus – hier greife der politische Wille zur ausgewogenen Besetzung auch ohne Pflichtquoten. Anders sieht es bei der Leitung von Fakultäten aus. Trotz des bundesweiten Professorinnenanteils von inzwischen knapp 30% gibt es nur 23% Dekaninnen unter den Fakultätsleitungen.
In Baden-Württemberg sind nur 33% der Rektoratsmitglieder und sogar lediglich 18% der Dekan:innen Frauen. Doch wie steht die HVF in Sachen Frauen in Führung da?
Die schleppenden Entwicklungen in Baden-Württemberg lassen sich hier nicht erkennen. Der Professorinnenanteil beträgt starke 34%. Damit steht die HVF sowohl im Land (22%) als auch im Bund (30%) sehr gut da. Die Tendenz ist seit Jahren stetig steigend. Sowohl das Rektorat als auch die Dekanatsspitzen und das nicht-wissenschaftliche Führungspersonal sind inzwischen paritätisch besetzt. Ein starker Frauenanteil bei den Professuren ist ein klarer Vorteil für die ausgewogene Besetzung der Führungsposten an der Hochschule. Ein Selbstläufer sind Frauen in akademischer Führung dadurch allerdings trotzdem nicht. Hier kommen die Gleichstellungsbeauftragten ins Spiel, die – unterstützt durch eine starke Verankerung in der akademischen Selbstverwaltung der HVF – Mitglieder in Berufungs- und Findungskommissionen sind und im Hochschulbetrieb mit unterschiedlichsten Maßnahmen auf die tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter hinwirken.
Löther, A. (2025). Geschlechtergleichstellung in Entscheidungsgremien von Hochschulen (2023 / 2024): Datenreport. (CEWS/publik, 35). Köln: GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.21241/ssoar.104734
Forschung & Lehre: Gleichstellung: Warum werden Fakultäten seltener von Frauen geleitet?