Ethik im Journalismus: Gibt es objektive Berichterstattung?
Wir laden Sie herzlich ein zu diesem öffentlichen Vortrag im Rahmen des Studium Generale.
Referent: Jörg Howe - Generalbevollmächtigter Kommunikation & Außenbeziehungen der Daimler Truck AG
- Datum: Montag, 15. Januar 2024
- Uhrzeit: 16:00 Uhr bis 17:30 Uhr
- Ort: HVF, Hauptcampus Reuteallee 36, Ludwigsburg – Gebäude 6 - Raum 6.007
- Sie können an der Veranstaltung kostenfrei teilnehmen
- Ihre E-Mail-Adresse für Rückfragen: komm_mark(at)hs-ludwigsburg.de
In der Zeit der jungen Bundesrepublik sahen sich Journalisten und Journalistinnen häufig als „Vierte Gewalt“, neutral bis unbestechlich und als Wächter der jungen Demokratie. Grundsatz in der Ausbildung war die strikte Trennung von „objektiver“ Berichterstattung und Meinung Exemplarisch und lehrbuchhaft dargestellt von der New York Times nach dem Grundsatz „all the news that ist fit to Print“ und der deutlichen Trennung von faktischer Darstellung und Meinungsteil. Testfall in der jungen Bundesrepublik war die SPIEGEL-Affäre*, aus der das Nachrichtenmagazin als „Sturmgeschütz der Demokratie“ hervorging. Der „Wächterpreis“ für die Tagespresse entspringt ebenfalls aus diesem Gedankenmuster. Im Laufe der letzten drei Jahrzehnte hat sich ein deutlicher Wandel vollzogen. Die Trennung von faktischer Berichterstattung und Meinung verschwindet immer häufiger. Die Recherchearbeit wird durch Schnelligkeit ersetzt und eine seriöse und grundsätzliche Ausbildung verkümmert. Die Grenzen zwischen Berichterstattern und Influencern verschwimmen. Die Berichterstattung selbst wird auch durch Haltungsjournalismus ersetzt, wodurch sie oft sehr einspurig erscheint.
Unsere Studierenden werden nach Ihrem Studium unter anderem in verantwortungsvollen Positionen Entscheidungen treffen müssen, die auf landes- oder bundespolitischer Ebene wegweisend sind. Mit diesem Vortrag möchten wir den Blick für die Objektivität der nachrichtlichen Berichterstattung schärfen, so dass sie später in der Lage sein werden, sich ein neutrales Meinungsbild anzueignen.
*Die Spiegel-Affäre 1962 war eine politische Affäre in der Bundesrepublik Deutschland, bei der sich Mitarbeiter des Nachrichtenmagazins Der Spiegel aufgrund eines Artikels über die Verteidigungsfähigkeit der Bundesrepublik einem Ermittlungsverfahren wegen möglichen Landesverrats ausgesetzt sahen.
Termin | 15.01.2024 |
Zeitrahmen | 16:00 - 17:30 |
Im Rahmen des Studium Generale