Institut für Digitale Plattformen in Verwaltung und Gesellschaft (DPVG) gegründet

Institut für Angewandte Forschung| Nachricht vom 25.01.2023

Im Januar 2023 ist ein neues Institut unter dem Dach des IAF der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg gestartet: Das Institut für „Digitale Plattformen in Verwaltung und Gesellschaft (DPVG)“. Gründer und Leiter dieses neuen Institutes ist Prof. Dr. Volkmar Mrass, der auch die Professur für Digitales Verwaltungsmanagement (DVM) an der Fakultät 1 - Management und Recht der HVF Ludwigsburg innehat. Das DPVG koordiniert die Forschungsaktivitäten der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg im Bereich Digitaler Plattformen.

 

Schwerpunkte

Digitale Plattformen haben sich in Gesellschaft und Wirtschaft zu einem dominanten Modell entwickelt. Facebook, LinkedIn, Twitter & Co. haben die Art und Weise, wie viele Menschen kommunizieren, verändert. Alibaba, Amazon, Ebay & Co. zeigen disruptive Wirkung auf ganze Industrien und massiven Einfluss auf das Konsumverhalten der Menschen weltweit. Crowdworking-Plattformen wie Clickworker, InnoCentive, MTurk & Co. besitzen das Potenzial, zu verändern, wie wir in Zukunft arbeiten werden. Viele dieser Plattformen haben eines gemeinsam: ihre Wurzeln liegen in China oder den USA und sie sind zu einflussreichen Playern geworden, an denen in ihrem jeweiligen Marktsegment kaum jemand vorbeikommt. Deutschland als größte Volkswirtschaft Europas und viertgrößte Volkswirtschaft der Welt darf den Anschluss in diesen Bereichen nicht verlieren. Forschung im Bereich Digitaler Plattformen kann einen Beitrag dazu leisten, diesem Ziel zu dienen.

Gerade auch für öffentliche Verwaltungen können Digitale Plattformen erhebliches Potenzial bieten. Fachkräfte werden gegenwärtig in vielen Branchen händeringend gesucht, im Bereich der Verwaltung ist die Situation besonders angespannt: Gemäß Aussage des Deutschen Beamtenbunds (DBB) Anfang 2023 fehlen im öffentlichen Dienst bereits jetzt 360.000 Fachkräfte. Gemäß einer Studie von PWC Deutschland und ihrer Strategieberatung fehlen ohne ausgleichende Maßnahmen im Jahr 2030 etwa 1,07 Millionen Fachkräfte im öffentlichen Sektor.

Crowdworking-Plattformen haben das Potenzial, hier in Teilen für etwas Entlastung zu sorgen. Ideengenerierung, externe Tests von kritischen und wichtigen IT-Anwendungen oder Texterstellung sind einige Beispiele. Unterstützung kann mittels solcher Digitaler Plattformen bedarfsgerecht und kurzfristig beauftragt werden. Damit das funktionieren kann und gelingt, sind gerade in öffentlichen Verwaltungen einige Rahmenbedingungen zu schaffen. Diese Potenziale und die dafür notwendigen Prämissen zu erforschen ist eines der Ziele des Instituts für Digitale Plattformen in Verwaltung und Gesellschaft (DPVG). Weitere Schwerpunkte liegen in gesellschaftlich relevanten Fragen wie der beherrschenden, dominanten Stellung vieler Plattformen und deren Auswirkungen.

 

Veranstaltungen

Eine der ersten Veranstaltungen des Institutes sind die „Ludwigsburger Digitalisierungsgespräche“ (Arbeitstitel). Diese Veranstaltungsreihe bietet ein Forum und eine Plattform für den Austausch von Repräsentanten aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft und soll das Profil der HFV im Bereich der Digitalisierung schärfen. Die Veranstaltung, welche i.d.R. online und zweimal im Jahr stattfindet, richtet sich an eine breite Zielgruppe: HVF-Studierende, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Verwaltungen verschiedener Ebenen (v.a. Städte und Gemeinden, Landkreise, Region, Regierungspräsidium, Land), Medien, Praktiker aus der Wirtschaft, in diesem Themengebiet aktive Wissenschaftler, u.v.m. Weiteres zu dieser neuen Veranstaltungsreihe folgt in Kürze.

 

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