Vom 27. bis 30. April 2025 reiste eine Gruppe von elf Studierenden der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg zur Andrássy Universität Budapest (AUB). Begleitet wurden sie von Prof. Dr. Gerald Sander. Die Teilnehmenden kamen aus den Studiengängen Bachelor of Public Management, Master of Public Management und Master of European Public Management. Ziel der Exkursion war es, die einzige vollständig deutschsprachige Universität außerhalb des deutschen Sprachraums kennenzulernen, den europäischen Blick auf Verwaltung und Politik zu schärfen, den fachlichen Austausch mit der AUB zu stärken und künftige Kooperationen vorzubereiten.
Das offizielle Programm begann am Montagvormittag mit einer Begrüßung durch Prof. Dr. Stefan Okruch in den historischen Räumen der Universität – einem prachtvoll renovierten Fürstenpalais im Herzen Budapests. Die AUB wurde 2002 gegründet und wird neben Ungarn, den DACH-Staaten auch von Bayern und Baden-Württemberg getragen. Bei einer Vorstellungsrunde und einem Rundgang durch das Gebäude konnten sich die Teilnehmenden ein erstes Bild vom Studienalltag vor Ort machen.
Ein besonderes Highlight war die Vorlesung „Politische Theorie II“ bei Rektor Prof. Dr. Zoltán Tibor Pállinger. Anhand der Entwicklungen seit 1989 diskutierte er den Zustand der Demokratien in Europa, ging auf Gefahren wie Populismus, Antipluralismus und sogenannte „Rechte ohne Demokratie“ ein und stellte unterschiedliche Blickwinkel auf das Phänomen Populismus vor. In Gruppenarbeiten entwickelten die Studierenden anschließend Ideen für den Umgang mit populistischen Bewegungen. Ein anschließender offener Austausch mit dem Vorsitzenden der Studierendenschaft bot spannende Einblicke ins Studium, das Leben in Budapest und berufliche Wege nach dem Studienabschluss. Am Nachmittag erkundeten die Studierenden bei einer Stadtrallye Sehenswürdigkeiten wie das Parlament, die Basilika und die Oper – ergänzt durch kreative Aufgaben.
Am Dienstag ging es mit einer Vorlesung zur Mitteleuropakonzeption bei Prof. Dr. Georg Kastner weiter. Er beleuchtete historische Spannungsfelder in Mitteleuropa, insbesondere im Anschluss an das Ende des II. Weltkriegs, aber auch in der Zeit zwischen den Kriegen. Besondere Beachtung legte er hier auf den Begriff des Volkes. Im Anschluss folgte eine Lehrveranstaltung bei Prof. Dr. Dr. h. c. Herbert Küpper zum europäischen Regulierungsrecht, mit Themen wie die Erbringung von Universaldienstleistungen in lebensnotwendigen Versorgungsbereichen (Briefpost etc.), der hierdurch notwendigerweise entstehende Regulierungsbedarf sowie Haftungsfragen auf den regulierten Märkten. Zahlreiche Praxisbeispiele sorgten für eine Anschaulichkeit. Den Schlusspunkt der Lehrveranstaltungen bildete das von Prof. Okruch organisierte „CRE International Trade Game“, ein interaktives Planspiel verschiedener Gruppen zu globalen Handelsströmen in Abhängigkeit von der ungleichen Verteilung von Ressourcen. Am Abend bot ein Kamingespräch im Andrássy-Saal spannende Impulse zum Thema Cybersecurity. Frau Ann-Sophie Hauke, M.Sc., Cyber Security Consultant bei Wavestone, stellte anschaulich die Risiken und Folgen von Cyberangriffen auf Unternehmen dar und wie hiermit umzugehen ist.
Ein herzlicher Dank geht an die Andrássy Universität für die Einladung, das abwechslungsreiche Programm und die vielen offenen Gespräche, die diesen Austausch so wertvoll gemacht haben.
Artikel von Simon Rehman, Studierender Public Management