Digitalisierung in Kommunen: Wann Berater:innen helfen

Nachricht vom 22.05.2025

Am 15. Mai 2025 fand an der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg eine digitale Podiumsdiskussion zum Thema „Externe Berater in der Digitalisierung“ statt.

Nach einführenden Impulsen von Herrn Hans-Henning Hall, stv. Leiter Amt für Digitalisierung, Organisation und IT der LH Stuttgart, und Herrn Detlef Schumann, Bridging IT GmbH, entwickelte sich eine Diskussion, wie Berater:inneneinsatz in Kommunen funktioniert bzw. nicht funktioniert. Im Zentrum standen die Fragen, wann Beratung in Kommunen tatsächlich effektiv ist, welche Rolle Berater:innen übernehmen können oder sollten, und ob die bestehenden kommunalen Strukturen – etwa Gemeindegrößen oder Zuständigkeiten – überhaupt geeignet sind, Digitalisierung erfolgreich umzusetzen. Vor allem die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) wurde kritisch beleuchtet, da sie im föderalen System oft fragmentiert und wenig koordiniert verläuft.

 

Ein weiterer Fokus lag auf den Voraussetzungen für den sinnvollen Einsatz von Beratung. Thematisiert wurden u. a. Informationsasymmetrien zwischen Berater:innen und Kommunen, Steuerungsmöglichkeiten sowie die Notwendigkeit klarer Zieldefinitionen seitens der Auftraggebenden. Die in der Spitze rund 82 Teilnehmenden blieben durchgängig bis zum Ende der Veranstaltung, ein schönes Indiz für die Attraktivität der Inhalte. Die Veranstaltung war dahingehend intendiert, Herrn Robin Hospotzky bei seiner laufenden Bachelorarbeit im Studiengang Digitales Verwaltungsmanagement Input zu geben – weshalb er auch moderierte und die Diskussion lenkte.

Wir sind gespannt auf die Bachelorarbeit, die ggf. auch in geeigneter Form veröffentlicht wird.

 

Ein prägnantes Fazit lieferte Herr Hall im Schlussstatement:


„Man muss wissen, wofür man Berater einsetzt – und wie man sie steuert.“

 

Auch mit Blick in die Zukunft wurde rege diskutiert: Während Prof. Müller-Török davon ausgeht, dass angesichts wachsender Komplexität und volatiler Umfelder die Bedeutung von Beratung bis 2040 weiterhin benötigt wird, betonte Herr Tobias Märtterer, Leiter Amt für IT und Digitalisierung Stadt Ludwigsburg, die zentrale Rolle von Kommunikation und Austausch. Herr Schumann hingegen sah die Entwicklung kritischer und verwies auf sich verengende Handlungsspielräume sowie den wachsenden Einfluss von Künstlicher Intelligenz und globaler Standardisierung.