Analyse inklusiver Arbeitsplätze für Menschen mit wesentlicher Behinderung bei der Stadt Stuttgart
Projektverantwortlich an der HVF
Prof. Dr. Gunda Rosenauer
Projektlaufzeit
12/2021 – 11/2022
Finanzierung
Landeshauptstadt Stuttgart
Projektbeschreibung
Seit 1974 gibt es bereits eine Beschäftigungspflicht für Menschen mit Behinderung. Diese ist im §71 Abs. 1, Satz 1 SGB IX wie folgt definiert: „Private und öffentliche Arbeitgeber (...) mit jahresdurchschnittlich monatlich mindestens 20 Arbeitsplätzen (...) haben auf wenigstens 5 Prozent der Arbeitsplätze schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen.“ Dieses wissenschaftliche Projekt soll am Beispiel bereits gelungener Inklusiver Arbeitsplätze bei der Stadt Stuttgart die Erfolgsfaktoren, ebenso wie die Hemmnisse und Herausforderungen evaluieren und analysieren. Durch eine systematische, wissenschaftliche Untersuchung anhand des Falls der Landeshauptstadt Stuttgart sollen der Gewinn und die bestehenden Hürden und Herausforderungen inklusiver Arbeitsplätze in öffentlichen Organisationen herausgearbeitet werden.
Die wissenschaftliche Analysierung und Kategorisierung wird das bereits vorhandene und gewonnene Wissen systematisieren und somit für andere Arbeitsbereiche, insbesondere andere öffentliche Organisationen übertragbar machen. Die Ergebnisse sollen zur Inklusion von Menschen mit Behinderung auf den ersten Arbeitsmarkt beitragen, den Inklusionsdiskurs voranbringen und zudem für andere Behörden, insbesondere Kommunen, und Arbeitgeber eine Hilfestellung sein. Zudem leistet das Projekt einen Beitrag zur jungen und stark interdisziplinär ausgerichteten Teilhabeforschung, indem praxisnah dargestellt wird, wie facettenreich die Einflüsse auf Inklusion in der Arbeitswelt sind.
Fragestellung:
Welche Mechanismen in öffentlichen Organisationen schwächen und welche stärken Teilhabe und insbesondere Zugang zu Erwerbsarbeit von Menschen mit Behinderungen am Beispiel der Landeshauptstadt Stuttgart?
Vorgehensweise:
Die quantitativen Befragungen werden mithilfe des Job Characteristic Survey auf Basis des Job Characteristic Models nach Richard Hackman und Greg Oldham durchgeführt. Ebenfalls einbezogen wird das Tätigkeitsbewertungssystem Geistige Arbeit für Arbeitsplatzinhaber:innen von Winfried Hacker und Gabriele Richter (TBS-GA (A)).
- Standardisierte Online-Umfrage in den Abteilungen mit inklusiven Arbeitsplätzen der Stadt Stuttgart zu den Rahmenbedingen für Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung (quantitativ)
- Standardisierter Interviewleitfaden mit den Mentorinnen und Mentoren der Menschen mit Behinderungen (quantitativ)
- Vertiefende Experteninterviews mit Mentorinnen und Mentoren und Vorgesetzten der Menschen mit Behinderung (qualitativ)
- Vertiefende Experteninterviews mit weiteren Stakeholder:innen, z.B. Personalamt, Prozessverantwortliche, Gesamtschwerbehindertenvertretung
- Wissenschaftliche Kategorisierung (Inhaltsanalyse) der auszuübenden Tätigkeiten
Wissenschaftliche Kategorisierung der verschiedenen Einschränkungen der Menschen mit Behinderung unter Bezugnahme der International Classification of Functioning, Disabilities and Health (ICF) der Weltgesundheitsorganisation
Angestrebte Ergebnisse:
- Förderung weiterer inklusiver Arbeitsplätze
- Verstetigung der inklusiven Arbeit und Förderung der Offenheit für die Thematik
- Unterstützung bei der Umsetzung von Gewinnung und Implementierung weiterer Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung bei der Stadt Stuttgart
- Entwicklung eines Leitfadens inkl. Best Practice Beispielen für andere Kommunen und Arbeitgeber in Baden-Württemberg
- Einen Beitrag leisten zum gesellschaftlichen und öffentlichen Diskurs zur Inklusion von Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt
Einen Beitrag leisten zur Übergangs- und Teilhabeforschung (übergeordnet: Inklusionsforschung) im Bereich Zugang zur Erwerbstätigkeit von Menschen mit Behinderungen in öffentlichen Verwaltungen

Institut für Angewandte Forschung
Hochschule für öffentliche
Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg
University of Applied Sciences
Reuteallee 36
71634 Ludwigsburg
Tel.: +49 (7141) 140-0
Kontakt:
Janell Lia-Breitmayer
Referentin für Forschung und Transfer
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